Jiyan Dai

Spitzentänzer Jiyan Dai lässt die Tradition von „Maos letztem Tänzer“ bei Münsters Ballett-Gala „balletto and friends“ aufleben

Im Glanz der Verfilmung von „Maos letzter Tänzer“ erstrahlt Münster am 22. Juni: Denn Ballett-Legende Ben Stevenson (USA) lässt zwei seiner Choreographien bei der Gala „balletto and friends“ im Theater Münster tanzen. Stevenson entsendet dazu als künstlerischer Direktor des Texas Ballet Theater zwei seiner besten Tänzer, Samantha Pille und Jiyan Dai.

Dai stammt aus China und führt damit die Tradition von Li Cunxin fort, der von Stevenson in die USA eingeladen wurde und dort zum Weltstar avancierte. Cunxins Autobiografie „Maos letzter Tänzer“ wurde 2009 verfilmt, mit Bruce Greenwood in der Rolle Stevensons.

Jiyan Dai hat wie Cunxin als Solist viele Choreographien Stevensons geprägt, darunter Dornröschen und Nussknacker. Stevenson vermittelte Dai nicht nur die große tänzerische Ausdrucksfähigkeit. „Ben verdanke ich auch die Gabe, in jeder Figur echte Gefühle ausdrücken zu können“, so Jiyan Dai.

Dai begann als Sechsjähriger mit dem Tanzen. Über die Stationen Shenyang, Peking und Seoul (Südkorea) gelangte er nach Tulsa (USA). Seit 2014 tanzt der mehrfache Goldmedaillengewinner an Stevensons Texas Ballet Theater in Fort Worth, wo er inzwischen auch als Choreograph tätig ist.

Gala ist eine ausgezeichnete Plattform

Auf seinen ersten Auftritt in Münster freut Dai sich besonders. „Ich treffe dort viele herausragende Tänzer und Direktoren. Die Gala ist eine ausgezeichnete Plattform, um die chinesische Balletttradition in der Welt bekannter zu machen.“ Tanya und Julio Acevedo von der veranstaltenden balletto dance company Münster begrüßen dazu namhafte Ehrengäste: Li Anlin (Texas Ballet und Mitglied der Klasse von Li Cunxin) und Kathryn Warakomsky-Li (Leiterin der professionellen Ausbildungsklassen am Texas Ballet Theater).

Ballett zeigt uns die Schönheit im universellen Sinne

Jiyan Dai ist ein sehr emotionaler Künstler. Über seine Lieblingsrolle, Onegin aus dem gleichnamigen Ballett von John Cranko, sagt er: „Jedes Mal, wenn ich Onegin tanze oder sehe, kommen mir die Tränen. Es ist eine so dramatische Geschichte mit wunderbarer Musik.“ Dem Ballett selbst schreibt Jiyan Dai eine heilende Wirkung zu. „Als Profitänzer bin ich geduldiger und gelassener geworden. Ich schätze die Teamarbeit, den großen Respekt und das gegenseitige Vertrauen. Das Ballett hat mich in vielerlei Hinsicht zu einem gesünderen Menschen gemacht.“

Jiyan Dai komplettiert das Feld erlesener Tänzer bei der 6. internationalen Gala „balletto and friends“. Neben Jiyan Dai sind Jorge Barani (Kuba), Samantha Pille (USA), Ulian Topor (Moldawien) sowie aus Deutschland die Spitzentänzer Iana Salenko, Lisa Pavlov und Marian Walter zu erleben. Ein Erlebnis, das Jiyan Dai so beschreibt: „Ballett zeigt uns die Schönheit des menschlichen Körpers und die Schönheit im universellen Sinne.“

Der Vorverkauf für die Internationale Ballettgala „balletto and friends“ am 22. Juni (19.30 Uhr) im Großen Haus des Theaters Münster läuft.